Der gefallene Engel
Er ist der böse Bruder vom Blauen Umweltengel, dem Umweltzeichen mit dem seit 1978 besonders umweltschonende Produkte und Dienstleistungen ausgezeichnet werden. Er dagegen liebt Fastfood, seinen täglichen Coffee-to-go und den Pizzalieferdienst. Billig und unkompliziert soll es sein... warum einen eigenen Becher mitbringen, wenn man auch einen zum Wegwerfen haben kann?
Seit dem 3. Juli 2021 dürfen in der EU bestimmte Einwegkunststoffprodukte nicht mehr hergestellt, importiert und verkauft werden (abgesehen von Lagerbeständen): Wattestäbchen, Besteck, Teller, Strohhalme, Rührstäbchen und Luftballonstäbe sowie To-Go-Lebensmittelbehälter und Getränkebecher aus Styropor. Zudem werden ab 1. Januar 2022 in Deutschland leichte Plastiktüten verboten. Das ist ein Anfang aber es gibt nach wie vor genug Möglichkeiten für den gefallenen Engel, die Umwelt weiter zu belasten: Zum Beispiel muss er nicht auf seinen Coffee-to-go im Einwegplastikbecher verzichten. Stündlich werden in Deutschland nach einer Erhebung des Bundesumweltministeriums rund 320.000 Einwegbecher für Heißgetränke verbraucht, und daran wird sich auch so schnell nichts ändern, wie es scheint. Fast-Food-Verpackungen aus Kunststoff sind ebenfalls weiterhin erlaubt, so lange sie nicht aus Styropor bestehen.
Die Haare des Engels bestehen aus dem Teil eines Plastikschlauchnetzes. Diese Schläuche werden in Aquakulturbetrieben für die Muschelzucht verwendet. Ich habe sie sehr häufig in allen Farben und Größen an Stränden eingesammelt. Auf dem Bild unten kann man sie gut erkennen... gesammelt auf ungefähr 100 Metern Strand.
Der Kopf des Engels besteht aus einem der Schwimmer, die Netze oder Leinen halten. Sie finden sich einzeln, in Gruppen oder auch gerne noch an abgerissen Seilen befestigt an vielen Stränden.
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